E s war sein Vorschlag. Treffpunkt Münsing, hat er gesagt. Ein kleiner Ort am Starnberger See. An den Wochenenden wimmelt es hier von Menschen. Türkis, hell- und dunkelblau leuchtet das Wasser. Erwartungsvoll schaukelt es sich in eine aufgekratzte Aprillaune hinein. Ansonsten: Stille. Und er, den man hier nicht vermuten würde. Wenn man nicht mit ihm verabredet wäre. Heiner Lauterbach. Die sind dann wieder zurück in die Stadt gezogen.
Seit Es hat Zeiten gegeben, in den 80er- und 90er-Jahren, da hat Lauterbach mit seinen Frauengeschichten und sonstigen Eskapaden die Republik praktisch allein unterhalten. Er war auch Deutschlands führender Macho und Filou. Und jetzt? Wäre er über seine erste und einzige Platte hinaus beim Singen geblieben, er wäre ein Crooner. Guckt aus dem Fenster, wenn sie ihre Männerwitze machen. Fast könnte man meinen, er sei mit dem Thema durch. Eine, die man je nach Standpunkt erleichtert oder mit Wehmut zur Kenntnis nehmen kann.
Weil: Er war ja, bei aller Extravaganz, schon auch einer von uns. Testosterongesteuert, aber nicht ohne Selbstironie. Deswegen interessiere ich mich für Frauen in dem Sinn weniger als für meine Frau.
Eigentlich bin ich an Menschen interessiert, würde ich sagen. Na, also! Die Unterhaltung bewegt sich jetzt auf dem Level von Lauterbachs neuem Film. Mai in die deutschen Kinos und ist ein eigenwilliger bis schräger, in Teilen lustiger, dann wieder spröder und rührend hilfloser Versuch, dem Thema gerecht zu werden. Er habe darüber lang mit seinem Kumpel Nikolai Müllerschön geredet, sagt Lauterbach. Müllerschön und er, Regisseur und Darsteller, haben den Film über ihre eigene Firma coproduziert.
Der turbulente Anfang führt da eher in die Irre. Der Geschäftsmann K. Schott Heiner Lauterbach hat einen dringenden Termin. Tucha flieht vor seiner Verlobten: Der Hochzeit versucht er zu entkommen, indem er sich das nächstbeste Fluchtfahrzeug schnappt.
